Ein Mensch kann nur so gut sprechen, wie er hören kann. Das ist das 1. Tomatisgesetz - und es wurde an der Sorbonne, also an der französischen Universität in Paris, bestätigt.
Das bedeutet, dass z.B. Kinder, die lispeln, das "s" eben nicht so hören, dass sie ihre Zunge so korrekt einstellen, dass der richtige s-Laut entsteht. Da kann die beste Logopädie nur dann fruchten, wenn das korrekte Hören erzielt wird. Beide Verfahren zusammen ergänzen sich großartig.
Das gleiche Phänmen gilt auch bei anderen Buchstabenverwechslungen:
Kinder, die "m" und "n" verwechseln, hören den Laut nicht korrekt und entwickeln dadurch kein altersentsprechenden Wortverständnis und danach einen Dysgrammatismus.
Ich sitze auf dem alten Stuhl.
Ich setze mich auf den alten Stuhl.
Wenn das Kind die beiden Laute "m" und "n" nicht korrekt hört, wird es hier immer Fehler machen, die durch kein Training korrigiert werden können. Kinder entwickeln das Sprachverständnis durch Hören - hört ein Kind beide Laute gleich, so entstehen immer wieder gravierende Aussprachefehler, die durch Sprachtraining alleine niemals korrigiert werden können. Wenn Logopädie zusätzlich zur Tomatistherapie erfolgt, so kann in der Regel eine korrekte Aussprache erzielt werden.
Auch "d" und "b" wird häufig verwechselt: Auch hier nimmt das Kind zwischen beiden Buchstaben keinen Unterschied wahr.